Lebendige Diskussion über das Erinnern an den Holocaust

Autorin Lena Gorelik las am Schubart-Gymnasium

Wie lässt sich mehr als siebzig Jahre nach dem Holocaust noch die Bedeutung des damaligen Geschehens vermitteln? – Ein schwieriges Thema steht im Mittelpunkt von Lena Goreliks aktuellem Roman „Mehr Schwarz als Lila“. Passend zur momentan am Schubart-Gymnasium gastierenden Ausstellung „Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute“ konnten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 2 am 23. Januar mit der Autorin diskutieren. Die Stadt Ulm hatte die Lesung am Schubart-Gymnasium ermöglicht, die Schulleiterin Martina Lutz lud Gorelik an die Schule.

Wie Lena Gorelik (38) bei ihrer Lesung berichtete, war einer der Impulse für die Entstehung von „Mehr Schwarz als Lila“ ein Zeitungsbericht über Jugendliche, die auf dem Gelände des KZ Auschwitz Pokemons jagten. Den Erinnerungsunwillen Jugendlicher kenne sie noch aus ihrer eigenen Schulzeit, erzählte die Autorin, die selbst einen jüdisch-russischen Hintergrund hat und seit 1992 in der Bundesrepublik lebt. Definitive Antworten auf die Frage, wie sich die Bedeutung des Holocausts auch sieben Jahrzehnte nach Kriegsende noch lebendig vermitteln lässt, gibt die Autorin in ihrem Roman nicht – wohl aber stellt sie genau die Fragen, die für die Erinnerungskultur wichtig sind. Wenngleich diese auch nicht leicht zu beantworten sind. „Ich war sehr angetan davon, wie engagiert und interessiert die Schülerinnen und Schüler nachgefragt und diskutiert haben“, so die Autorin nach der Lesung.

Lebendige Diskussion über das Erinnern an den Holocaust